Transflair: Von Staatsfeinden, Paranoia und zivilem Ungehorsam
Das Vertrauen in Politik und Administration sinkt und sinkt. Während die einen den geschürten Ängsten nachgeben, beobachten andere empört, daß
Errungenschaften von Zivilisation und Demokratie weniger gelten oder gar
außer Kraft gesetzt werden. Der Grunddiskurs lautet Freiheit und Emanzipation
contra Überwachung und Abgrenzung.
Zum Thema ziviler Ungehorsam lesen
und sprechen mit Moderator Klaus
Zeyringer die Schriftstellerin Kathrin
Röggla und der Autor und Aktivist
Martin Balluch.
Martin Balluch
Der Mathematiker, Physiker, Astronom
und Philosoph ist seit seiner Jugend
in den 1970er Jahren in Sachen Umwelt- und Tierschutz aktiv, seit 2002 ist er
Obmann des
Vereins Gegen Tierfabriken.
Zahlreiche Festnahmen wegen seines
Engagements gipfelten 2008 im Über
fall durch bewaffnete WEGA-Kräfte,
Untersuchungshaft, Hungerstreik und
Krankenhausaufenthalt. Über ein Jahr lang saß er als Hauptangeklagter im
Tierschutzprozess auf der Anklagebank,
bis er wegen erwiesener Unschuld
freigesprochen wurde.
Zahlreiche (natur)wissenschaftliche
Veröffentlichungen sowie Publikationen
zu Tier- und Menschenrechten; 2014
erschien
Der Hund und sein Philosoph.
Plädoyer für Autonomie und Tierrechte,
Promedia Verlag.
Kathrin Röggla
Seit 2012 ist sie Mitglied der Akademie
der Künste in Berlin, seit Juni 2015
deren Vizepräsidentin. In ihrem Oevre
zu dem u.a. Prosa, Hörspiel, akustische
Installation sowie Theatertext zählen,
setzt sie sich unermüdlich kritisch mit
den Bedingungen des Seins auseinander:
"Nein, es geht auch um den Aufbau
eines widerständigen symbolischen
Netzwerks gegen die faktenschaffende
Macht des realen Herrschaftssystems,
das mehr und mehr mit Fiktionen
gegen unsere realistische Haltung arbeitet, um den eigenen Herrschaftsraum
zu erhalten."
Jüngste Publikation:
Die falsche Frage.
Theater, Politik und die Kunst, das
Fürchten nicht zu verlernen, 2015 (Theater der Zeit Verlag)
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