Transflair: Wir sind zu gut für diese Welt
Über Helfersyndrom und
gesteuerte Verblödung
Der Schriftsteller Norbert
Gstrein
und der Philosoph und Kulturtheoretiker Robert
Pfaller - beide bekannt
für starke Thesen, scharfen Intellekt,
furchtlosen Diskurs, komplexe Sprache,
polarisierende Themenwahl, lesen
und sprechen mit Moderator
Klaus
Zeyringer am Transflairtisch - über
böse Fallen und Missverständnisse
im Miteinander, über die Entmündigung/Infantilisierung des Individuums
qua Sprache bei gleichzeitiger Brutalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse.
Norbert Gstrein legt seinen jüngsten
Roman
Die kommenden Jahre (Carl
Hanser Verlag) vor. Der u.a. mit dem
Alfred Döblin-Preis und dem Uwe
Johnson-Preis ausgezeichnete Autor
beweist erneut mit den ersten Sätzen
sein Können: Soghaft wird man in die
Handlung gezogen, in der die Kälte nicht
nur vom Untersuchungsgegenstand
Gletscher kommt - und das "warme"
Gegengewicht Menschlichkeit eine
kritische Kippe erreicht.
Robert Pfaller, Autor, Philosoph,
Professor für Kulturwissenschaften:
"Wir leben in einer Welt, in der immer
mehr Menschen mit der größten
Selbstverständlichkeit in Armut und
Aussichtslosigkeit getrieben werden
und in der man zugleich Erwachsene
vor Erwachsenensprache warnt. Das
eine hängt offenkundig mit dem anderen
zusammen: Denn es sind dieselben
Mächte, die das eine und das andere
vorantreiben."
(Aus:
Erwachsenensprache. Über ihr Verschwinden
aus Politik und Kultur, Fischer 2017)
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