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©H.K.Khasraw
Bachtyar Ali
Geboren in Sulaimaniya (Nordirak). Er ist der bekannteste zeitgenössische Schriftsteller und Poet des autonomen irakischen Kurdistan. 1983 geriet er in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins, wurde bei Studentenprotesten verletzt und brach sein Geologiestudium ab. Er widmete sich der Poesie und erhielt noch im selben Jahr seinen ersten Preis für sein Gedicht Nishtiman (Heimatland). Sein erster Gedichtband Gunah w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992.

Nach dem Aufstand von 1991 und der damit verbundenen teilweisen Autonomie boten sich den Schriftstellern und Intellektuellen in den kurdischen Gebieten bisher ungekannte Artikulationsmöglichkeiten. Bachtyar Ali intensivierte seine eigene schriftstellerische Tätigkeit und widmete sich gleichzeitig der philosophischen Zeitschrift Azadi (Freiheit). Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. In Kurdistan gewann er großes Ansehen durch seine unparteiische Haltung und seine offene Kritik an den politischen und sozialen Verhältnissen in seiner Heimat.

2005 kürte das Bildungsministerium des autonomen irakischen Kurdistan den Roman Die Stadt der weißen Musiker zum besten Buch des Jahres. 2009 erhielt er als Erster den HARDI-Literaturpreis, der zum größten Kulturfestival im kurdischen Teil des Irak gehört. 2014 wurde er mit dem neu eingerichteteten Sherko Bekas-Literaturpreis ausgezeichnet.

Bachtyar Ali lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland. 2017 wurde er für Der letzte Granatapfel und Die Stadt der weißen Musiker mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.

Auswahl Publikationen:
Der letzte Granatapfel, aus dem Kurdischen (Sorani) von Ute Cantera-Lang und Rawezh Salim, Unions Verlag 2016
Die Stadt der weißen Musiker, aus dem Kurdischen (Sorani) von Peschawa Fatah und Hans-Ulrich Müller-Schwefe, Unions Verlag 2017

»Diese Geschichte beginnt 1998 im Flughafen von Amsterdam, als ich zum zweiten Mal nach Kurdistan zurückkehrte. In jenen Tagen fühlte ich mich niedergeschlagen, hoffnungslos und gekränkt. Wenige Tage zuvor hatte ich von einem Gericht in Kurdistan die Scheidungsklage meiner Frau zugeschickt bekommen - aus heiterem Himmel. Es war vorbei mit uns. Um der Sache nachzugehen und mich um meine Kinder zu kümmern, musste ich über Syrien in die Heimat zurück. Vor den Schaltern standen die Menschen in drei Schlangen mit ihrem Gepäck, ich in der rechten. Plötzlich hörte ich eine Stimme: »Sie, ja, ich meine Sie, Sie sind doch Kurde? Ich kenne Sie. Nein, ich irre mich nicht ... Sie sind doch der Schriftsteller Ali Sharafiar, nicht wahr?«
(Aus: Die Stadt der weißen Musiker, Aus dem Kurdischen [Sorani] von Peschawa Fatah und Hans-Ulrich Müller-Schwefe, Unions Verlag 2017)

Teilnahme an Literatur & Wein: 2018
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