Karl-Markus Gauß
Geboren in Salzburg, wo er als Autor und Herausgeber der Zeitschrift
Literatur und Kritik lebt. Er wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Prix Charles Veillo, der Vilencia-Preis, der Georg-Dehio-Preis, der Jean-Améry-Preis und der Johann-Heinrich-Merck-Preis. Zum Oevre von Karl-Markus Gauß zählt seine Arbeit als Essayist und Reiseschriftsteller; in seinen Journalen versammelt er Kommentare und Notizen zum aktuellen Zeitgeschehen. Er schreibt u.a. für
Die Zeit, Frankfurter Allgemeine, Neue Zürcher Zeitung und
Die Presse.
Bei Zsolnay erschienen seine Bücher
Das erste, was ich sah (2013),
Der Alltag der Welt (2015),
Zwanzig Lewa oder tot (2017),
Abenteuerliche Reise durch mein Zimmer (2019),
Die unaufhörliche Wanderung (2020). Die jüngste Publikation (Zsolnay 2022) trägt den poetischen Titel
Die Jahreszeiten der Ewigkeit und wird vom Verlag wie folgt charakterisiert:
"Die Jahre von seinem 60. zu seinem 65. Geburtstag bilden den Rahmen des neuen Journals von Karl-Markus Gauß. Doch verführt er uns, ihm weit zurück in die Geschichte zu folgen und mit ihm den Blick auf die Verwalter der Zukunft zu werfen. (...) Der vielgerühmte Gauß-Sound: sanft und präzise, abschweifend und von aphoristischer Schärfe. Und immer elegant."
»Später, als ich selbst hierherzog, entdeckte ich, dass das alles stimmte, aber auch wieder nicht, denn die Riedenburg ist in Wahrheit ein gemischter Bezirk, mit kleinem Gewerbe, mit Geschäften, die nicht zu den internationalen Handelsketten gehören, mit gutbürgerlichen Bewohnern, die ihrem Viertel mit Achtsamkeit zugetan sind. Die Gefahr, die der Riedenburg droht, sind nicht die wirklichen Hofräte, sondern die in einer Sphäre der virtuellen Geldvermehrung lebenden Yuppies, die manch neues Haus ins alte Viertel setzen lassen, um dort vom Laptop aus Leiharbeiter zu verschieben und als Berater für wer weiß was ihr aufklärungsresistentes Leben zu führen. In mancher fremden Stadt, die ich besuchte, habe ich weit gehen müssen, um zu finden, was ich in der meinen von einer einzigen unscheinbaren Kreuzung aus erkunden kann: die soziale und kulturelle Vielgestalt des urbanen Lebens.«
(Aus:
Die unaufhörliche Wanderung, Zsolnay 2020)
Teilnahme an Literatur & Wein: 2007, 2012, 2016, 2019