Robert Menasse
Zornige Intelligenz, philosophische Sinnlichkeit
Robert Menasse, 1990 als erster Schriftsteller mit dem Heimito von Doderer-Preis
ausgezeichnet, ist sowohl in der deutschsprachigen Literatur als auch im Bereich
der Kulturkritik schlicht unverzichtbar.
Brillant formulierend, sarkastisch und als
unbeugsame Stimme wider Antisemitismus und Turbokapitalismus arbeitet er
seine Themen in Essaybänden, Romanen
und Erzählungen ab. Titel wie
Sinnliche
Gewissheit (1988),
Selige Zeiten, brüchige
Welt (1991,
Schubumkehr (1995)
Die Vertreibung aus der Hölle (2001) zählen
längst zu den Standards der Gegenwartsliteratur. "Wenige können so unterhaltsam
philosophische Geschichten schreiben
wie Robert Menasse." (Zeit online)
Zu Menasses jüngstem Erzählband
Ich
kann jeder sagen (Suhrkamp 2009),
schreibt Karl-Markus Gauss in der NZZ:
"Robert Menasse entwickelt seine dreizehn Geschichten, die den erratischen
Untertitel 'Erzählungen vom Ende der
Nachkriegsordnung' haben, an der
Schnittstelle von historischem Ereignis
und persönlicher Erinnerung; und er
fragt, welche Legenden eine Generation
so sehr prägen, dass die Individuen sie
ihren privaten Lebensgeschichten einzuschreiben pflegen."
Auswahl Publikationen:
Die Vertreibung aus der Hölle, Suhrkamp 2001
Ich kann jeder sagen: Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung, Suhrkamp 2009
Der Europäische Landbote, Die Wut der Bürger und der Friede Europas oder Warum die geschenkte Demokratie einer erkämpften weichen muss, Zsolnay 2012
»Früher erzählte ich gerne. Ich erlebte ja
auch einiges auf meinen Reisen. Ich
konnte meine Freunde und Bekannten
stundenlang mit meinen Geschichten
unterhalten, und was mich selbst dabei
am meisten entzückte, war, wie sich das
Leben, das ich führte, bloß durch das
Erzählen verbesserte.«
(Aus: Romantische Irrtümer. In: Ich kann jeder
sagen. Suhrkamp, 2009)
Teilnahme an Literatur & Wein: 2006, 2011, 2014